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09.01.2025

Statement

Anstieg der Industrieproduktion nur Tropfen auf den heißen Stein

Dr. Nils Jannsen, Leiter Konjunktur Deutschland am Kiel Institut, kommentiert die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes zur Industrieproduktion, wonach diese im November um 1 Prozent gestiegen ist:

„Der Anstieg der Industrieproduktion im November ist eine positive Überraschung, hatten die Frühindikatoren doch auf einen abermaligen Rückgang hingedeutet. Angesichts des niedrigen Produktionsniveaus ist das Plus aber nicht viel mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein, zumal kaum Signale für eine nachhaltige Belebung auszumachen sind.

Auch wenn der Dezember-Wert noch aussteht, ist absehbar, dass die Industrieproduktion im Jahr 2024 um rund 4,5 Prozent gesunken ist, nachdem sie bereits im Jahr 2023 zurückgegangen war. Insgesamt lag sie im vergangenen Jahr um mehr als 10 Prozent unter dem Niveau des Jahres 2018, als die Industrieproduktion ihren bisherigen Höchststand verzeichnete. Deutlich im Minus lagen im vergangenen Jahr der Maschinenbau und die Automobilbranche. Die energieintensiven Industrien konnten ihr – nach der Energiekrise sehr niedriges – Produktionsniveau dagegen in etwa halten. 

Der internationale Vergleich verdeutlicht, dass die Krise in der Industrie zu einem Gutteil hausgemacht ist. Die weltweite Industrieproduktion ist im vergangenen Jahr wohl um rund 1,5 Prozent gestiegen und lag damit um fast 10 Prozent über dem Niveau des Jahres 2018. Die Industrieunternehmen haben hierzulande ihre Produktionskapazitäten deutlich reduziert, so dass frühere Produktionsniveaus auf absehbare Zeit außer Reichweite bleiben werden. Sofern nicht bald eine Trendwende einsetzt, droht der Industrie für das laufende Jahr sogar das dritte Minus in Folge.“

Fachlicher Kontakt

  • Dr. Nils Jannsen
    Kiel Institute Researcher

Medienkontakt

  • Mathias Rauck
    Leiter Kommunikation

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