Konjunkturbericht
Weltwirtschaft im Winter 2025: Gegenwind hält an – Expansion bleibt mäßig
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Die Weltproduktion hat im laufenden Jahr trotz belastender Handelskonflikte und dadurch erhöhter Unsicherheit nur leicht an Tempo verloren. Der Welthandel stieg sogar kräftig. Impulse für Handel und Investitionen gehen weiter vom Boom der KI-Technologie aus. Die Geldpolitik wird in den Vereinigten Staaten voraussichtlich nochmals deutlich gelockert, im Euroraum dürften die Notenbankzinsen vorerst auf ihrem derzeitigen Niveau verbleiben. Gleichzeitig gehen von der Finanzpolitik insgesamt expansive Impulse aus, nicht zuletzt, weil die Rüstungsausgaben in vielen Ländern angesichts der veränderten geopolitischen Konstellation stark ausgeweitet werden. Allerdings dürften die bremsenden Effekte der US-Zollpolitik nun nach und nach deutlicher sichtbar werden, zumal sich abzeichnet, dass die US-Zölle dauerhaft hoch bleiben werden. Vor diesem Hintergrund erwarten wir für die kommenden Monate eine weitere leichte Verlangsamung der weltwirtschaftlichen Expansion. So dürfte sich der Produktionsanstieg in den Vereinigten Staaten und im Euroraum zunächst abschwächen, und die Aussichten für die Konjunktur in China haben sich zuletzt eingetrübt. Alles in allem haben wir unsere Prognose für den Anstieg der Weltproduktion – gemessen auf Basis von Kaufkraftparitäten – aufgrund der bislang robusten Entwicklung im Vergleich zur Herbstprognose für dieses und nächstes Jahr aber deutlich um jeweils 0,3 Prozentpunkte auf 3,3 Prozent bzw. 3,1 Prozent erhöht. Für 2027 rechnen wir nun mit einer Beschleunigung der weltwirtschaftli-chen Expansion auf 3,2 Prozent. Der Rück-gang der Inflation kam im Jahr 2025 zum Stillstand, in den Vereinigten Staaten zogen die Preise aufgrund der Zölle zuletzt sogar verstärkt an, und es bleibt ein Risiko, dass die Geldpolitik gegensteuern muss