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IfW Kiel in den Medien

Sanktionen gegen Russland: "Europa muss mit einer Stimme sprechen"

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... Immerhin ist Russland ja ein wichtiger Energielieferant für die Europäer. Darüber ein Gespräch mit dem Handelsexperten Julian Hinz vom Kieler Institut für Weltwirtschaft…

DW: Nun ist ja Russland ein wichtiger Öl- und Gaslieferant für Deutschland und für Europa. Für wie wahrscheinlich halten Sie es, dass Russland dann einfach die Energielieferungen stoppt?

Julian Hinz: Das halte ich für nicht sehr wahrscheinlich. Das sind wechselseitige Abhängigkeiten. In dem Moment, in dem Russland die Energielieferungen stoppt, bekommt es natürlich auch kein Geld mehr dafür. Es gibt aber langfristige Verträge. Auch da wäre natürlich die Frage, ob so was sofort gestoppt werden würde. Uns selbst zu Hochzeiten des Kalten Krieges ist weiter Gas und Öl aus der Sowjetunion nach Europa geflossen.

Also ich glaube, da müsste schon einiges passieren, dass das wirklich gemacht wird. Aber auch dann ist Deutschland und aber auch gerade Europa nicht mehr so abhängig von russischem Öl, wie es das beispielsweise vor zehn, zwölf Jahren war. Es gibt zudem die Alternative Flüssiggas (LNG). Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass dieses Schreckensszenario eintritt.

Sie sprachen von wechselseitigen Abhängigkeiten. Wie würden Sie die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Russland und den Europäern beschreiben?

Das, was so ein bisschen durch die Medien geistert, ist immer die Sache mit der Abhängigkeit. Wir sehen die deutschen und die europäischen Abhängigkeiten von russischem Öl. Gleichzeitig muss man sehen, dass gerade mal zwei Prozent der deutschen Exporte und Importe mit Russland stattfinden. Das Zweieinhalbfache davon findet mit Polen statt, das eineinhalbfache mit Tschechien. Also man muss auch mal ein bisschen relativieren, wie wichtig Russland als wirtschaftlicher Partner Deutschlands und Europas ist. ...

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  • Prof. Dr. Julian Hinz
    Forschungsdirektor

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