Kiel Institut wächst: neues Forschungszentrum Geoökonomie
Das Kiel Institut für Weltwirtschaft erweitert seine Strukturen und wird künftig das neue Forschungszentrum Geoökonomie hinzubekommen. Damit einher gehen ein höheres Budget um rund 1 Mio. Euro jährlich und mehr wissenschaftliches Personal, darunter mehrere Professuren. Ein entsprechender Antrag wurde jetzt von der gemeinsamen Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern bewilligt.
Das neue Forschungszentrum Geoökonomie wird sich den wirtschaftlichen Herausforderungen einer sich wandelnden Weltordnung widmen. Ziel ist es, die zunehmende Verflechtung von Wirtschaft und Geopolitik wissenschaftlich zu erforschen und fundierte Politikberatung zur wirtschaftlichen Sicherheit Deutschlands und Europas bereitzustellen. Damit reagiert das Kiel Institut auf eine der aktuellsten und drängendsten Herausforderungen unserer Zeit: die Sicherung wirtschaftlicher Stabilität und strategischer Handlungsfähigkeit in einer zunehmend fragmentierten Weltwirtschaft.
„Die Bewilligung für die dauerhafte Ausweitung unserer Forschung ist ein großartiger Erfolg. Das Kiel Institut ist für diese Aufgabe hervorragend aufgestellt. Schon seit dem Jahr 2022 hat es mit der „Kiel Geoeconomics Initiative“ frühzeitig begonnen, ein starkes internationales Forschungsnetzwerk aufzubauen und Pionierarbeit in der geoökonomischen Analyse geleistet – etwa mit dem vielbeachteten Ukraine Support Tracker oder Studien zu den ökonomischen Folgen einer Entkopplung von China. Diese Arbeiten haben das Kiel Institut national, aber auch international als Vorreiter in einem Feld etabliert, das weltweit rasant an Bedeutung gewinnt“, sagt Moritz Schularick, Präsident des Kiel Instituts.
Das neue Forschungszentrum wird diese Vorleistungen nun institutionell verankern und strategisch ausbauen, um Deutschland und Europa wissenschaftlich fundierte und datenbasierte Antworten auf Fragen wirtschaftlicher Sicherheit und globaler Abhängigkeiten zu liefern.
Guido Wendt, Staatssekretär in Schleswig-Holsteins Wissenschaftsministerium und Stiftungsratsvorsitzender des Kiel Instituts, betont: „Mit dem neuen Forschungszentrum Geoökonomie setzt das Kiel Institut einen entscheidenden Schwerpunkt auf ein zukunftsweisendes Feld der Wirtschaftsforschung. Das Zentrum wird die Expertise in Geoökonomie in Deutschland und Europa stärken und gleichzeitig den Wissenschaftsstandort Schleswig-Holstein nachhaltig aufwerten.“
Der Etat des Kiel Instituts betrug 2024 gut 17 Mio. Euro, davon etwa zwei Drittel Bundes- und Landesmittel und ein Drittel aus Drittmitteln. Derzeit hat das Institut rund 155 Stellen, davon rund 90 im wissenschaftlichen Bereich.