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29.09.2025

News

Europa muss mehr investieren, um seine Lieferketten zukunftsfähig zu machen

Der Klimawandel, der Krieg in der Ukraine und die anhaltenden Folgen der Corona-Pandemie setzen Europas Wirtschaft unter Druck. Unternehmen ordnen daher ihre Lieferketten neu. Gleichzeitig stärken Innovationen die Resilienz bestehender Lieferketten und führen zur Bildung neuer. Jedoch stellen strukturelle Schwächen in Europa nach wie vor ein Hindernis dar. So melden europäische Universitäten in einem weltweiten Vergleich deutlich weniger Patente an als US-amerikanische oder chinesische Universitäten. Hinzu kommt, dass Unternehmensinnovationen in Europa von wenigen multinationalen Konzernen dominiert werden. Dies sind zentrale Ergebnisse des Projekts RETHINK-GSC, das von der Europäischen Union im Rahmen des Forschungsprogramms „Horizon Europe“ gefördert wurde.

„Diese strukturellen Mängel des Innovationssystems könnten Europas Wettbewerbsfähigkeit langfristig untergraben. Die EU sollte daher die Universitäten durch zusätzliche Finanzmittel stärken, um den Wissenstransfer von der universitären Forschung in die Unternehmen zu verbessern“, sagt Prof. Dr. Holger Görg, Leiter des RETHINK-GSC-Projekts und Forschungsdirektor am Kiel Institut für Weltwirtschaft. Denn die Forschungsergebnisse legen nahe, dass die Produktion von Wissen mit Subventionen zunimmt. Auch Steuersenkungen wirken sich positiv auf die Innovationstätigkeit von Unternehmen aus.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bestätigten in mehreren Forschungsprojekten, dass Wissens- und Warenströme eng miteinander verwoben sind. „Wenn politische Entscheiderinnen und Entscheider in der EU Rahmenbedingungen festlegen, sollten sie die Innovationspolitik nicht getrennt von Handels- oder Steuerpolitik betrachten“, empfiehlt Görg. Es sei essenziell, dass sie die wechselseitigen Abhängigkeiten zwischen diesen drei Politikfeldern berücksichtigten.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Ländern Europas

Seit Oktober 2022 beschäftigten sich 31 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler elf europäischer Forschungseinrichtungen in Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Irland, Italien, Norwegen, Österreich, Polen und Ungarn mit der Fragestellung: Wie widerstandsfähig sind Europas Lieferketten in Zeiten von Krieg, Pandemien und sich wandelnden geopolitischen Verhältnissen? In den vergangenen drei Jahren entstand eine Vielzahl an Forschungsberichten und Veröffentlichungen zu verschiedenen Aspekten rund um Europas Lieferketten.

Eine Übersicht der wichtigsten Forschungsergebnisse finden Sie hier: 

RETHINK-GSC Reveals Insights on Global Supply Chain Resilience

Über RETHINK-GSC

Das Projekt „Rethinking Global Supply Chains: Measurement, Impact and Policy“ (RETHINK-GSC) untersucht die Auswirkungen von Wissensflüssen und Dienstleistungsinputs in globalen Lieferketten (GSCs). Forschende aus 11 Instituten bringen ihre breite Expertise in einem multidisziplinären Ansatz ein, entwickeln neue Methoden und nutzen innovative Techniken, um die zunehmende Bedeutung immaterieller Güter in globalen Supply Chains zu analysieren, zu messen und zu quantifizieren sowie neue Erkenntnisse über aktuelle und zu erwartende Veränderungen in globalen Produktionsprozessen zu gewinnen.

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