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30.10.2020

Statement

Wirtschaftsleistung noch gut 4 Prozent unter Vorkrisenniveau

IfW-Konjunkturchef Stefan Kooths kommentiert die amtliche Schnellschätzung des Bruttoinlandsproduktes im 3. Quartal 2020:

„Von der kräftigen Zuwachsrate des Bruttoinlandsproduktes darf man sich nicht täuschen lassen. Sie sagt mehr über die Tiefe des vorangegangenen Einbruchs aus als über die konjunkturelle Stärke der deutschen Wirtschaft. Die Wirtschaftsleistung liegt auch nach diesem Zwischenspurt immer noch gut 4 Prozent unter dem Vorkrisenniveau – die gesamtwirtschaftliche Unterauslastung ist somit weiterhin sehr hoch, wobei die Streuung über die Branchen beträchtlich ist. Im Wesentlichen spiegelt sich in den Daten zum dritten Quartal das Wiederanlaufen zuvor stillgelegter Produktion wider, das vor allem im Mai und Juni zu einem kräftigen Rückpralleffekt führte. In den nachfolgenden Monaten hat die Erholung bereits deutlich an Fahrt verloren. Die Industrieproduktion stagnierte im August sogar.

Die neuerlichen Shutdown-Maßnahmen dürften die deutsche Wirtschaft merklich belasten. Allerdings ist das Ausmaß des damit verbundenen Dämpfers nicht mit dem Einbruch im Frühjahr vergleichbar, da sich die Auswirkungen der Restriktionen vor allem auf die konsumnahen Wirtschaftsbereiche konzentrieren. Zudem ist die Fallhöhe geringer, da die stark betroffenen Branchen auch zuvor schon in ihrer Aktivität eingeschränkt waren. Insgesamt dürfte der Erholungsprozess im Schlussquartal zum Stillstand kommen, auch ein moderater Rückgang ist möglich. Für das Gesamtjahr deutet sich ein Rückgang des Bruttoinlandsproduktes um mehr als 5 Prozent an.“

Fachlicher Kontakt

  • Prof. Dr. Stefan Kooths
    Forschungsdirektor

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  • Mathias Rauck
    Leiter Kommunikation

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