IfW Kiel in den Medien
Wie Reeder auf Piraten reagieren
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Internationaler Handel
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... Die Zeiten, in denen somalische Piraten die bekannteste Bedrohung für die internationale Seeschifffahrt darstellten, scheinen der Vergangenheit anzugehören. Mittlerweile bestehen die größten Herausforderungen für die Schifffahrt in chinesischen Lockdowns, globalen Schiffsstaus und der pandemiebedingt hohen Nachfrage nach Gütern, die Kapazitäten der Branche ausreizt. Die Piraterie ist damit zwar aus den Schlagzeilen verschwunden, nicht aber aus dem internationalen Seehandel. Allein im Jahr 2020 zählte die Internationale Seeschifffahrtsorganisation (IMO) 229
Vorfälle, bei denen mehr als einhundert Menschen als Geiseln genommen wurden. Im Vergleich zum Vorjahr haben die Angriffe damit sogar um 20 Prozent zugenommen.
(…)
In einem kürzlich unter Beteiligung des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel (IfW) erschienenen Forschungspapier wurden unter Verwendung chinesischer Zolldaten und Containerschiffspositionsdaten die Auswirkungen der Piraterie auf das Verhalten von chinesischen Exporteuren, die Seeschifffahrt und den internationalen Handel insgesamt untersucht. Die Erkenntnisse sind nicht nur für die Piraterie relevant, sondern geben auch Aufschluss darüber, wie Schiffe und Unternehmen auf ähnliche Bedrohungen wie Terroranschläge oder Spannungen zwischen Regierungen reagieren würden. Es zeigen sich drei wesentliche Ergebnisse. ...