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12.11.2021

Statement

"Klimagipfel COP26 bringt einige bemerkenswerte Vereinbarungen"

Dr. Wilfried Rickels, Direktor Global Commons und Klimapolitik am IfW Kiel, kommentiert den bevorstehenden Abschluss der internationalen UN-Klimakonferenz COP26 in Glasgow:

„Glasgow ist einer der erfolgreicheren Klimagipfel der vergangenen Jahre, denn es gibt aus klimaökonomischen Sicht einige bemerkenswerte Vereinbarungen. Es war sichtbar, dass viele wichtige Akteure bereit sind, ihr Engagement zu verstärken. Unabhängig davon, welche Details es ins Abschlusskommuniqué schaffen. In welchem Umfang der Erfolg sich in sinkenden Treibhausgasemissionen widerspiegelt, hängt nun davon ab, ob den Beschlüssen schon in naher Zukunft konkrete Umsetzungsschritte folgen. Dafür sind jetzt die Regierungen verantwortlich, ein solcher Gipfel kann dafür nur den Anschub liefern.

Positiv ist, dass es zu einigen neuen internationalen Allianzen kam, denn mit Alleingängen ist im Klimaschutz nichts zu erreichen. Dazu gehören allen voran die Beyond Oil and Gas Alliance und die Powering Past Coal Alliance, die den Ausstieg aus fossiler Energie vorantreiben. Solche Allianzen geben Marktakteuren entscheidende Signale, ihre Anstrengungen zur Emissionskontrolle zu verstärken. Auch der Dialog und die Vereinbarungen der beiden größten Emittenten USA und China und das Verkünden eines Netto-Null-Ziels durch Indien geben Hoffnung, dass erkennbare Schritten zur Emissionsminderung folgen. Ohne ein Engagement dieser Länder, sind die Pariser Ziele nicht zu erreichen.

Endlich sind zudem andere Treibhausgase als nur CO2 auf die Agenda gekommen, was für eine effiziente Klimapolitik notwendig ist. Das Bekenntnis, mehr für die Reduktion von Methan-Emissionen zu tun, kann bedeutende Effekte haben.

Neben vielen positiven Signalen fehlte die Ehrlichkeit zu sagen, dass das 1.5°C-Ziel realistischerweise ursächlich nur noch zu erreichen ist, wenn es gelingt, die atmosphärische CO2-Entnahme möglichst schnell in die Klimapolitik zu integrieren und hochzufahren. Aussagen fehlen, inwieweit man bereit ist, die temporäre Überschreitung des Temperaturziels zu begrenzen. Auch deshalb muss die Anpassung an den Klimawandel in der politischen Diskussion an Priorität gewinnen. Immerhin weisen die derzeitigen Simulationen - basierend auf den Ankündigungen der Staaten - in Richtung einer Erderwärmung um 2°C, und damit sind Horrorszenarien eines sich selbst beschleunigenden Klimawandels sehr unwahrscheinlich geworden.“

Fachlicher Kontakt

  • Prof. Dr. Wilfried Rickels
    Forschungsdirektor

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  • Prof. Dr. Wilfried Rickels
    Forschungsdirektor

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