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16.04.2021

Statement

China: Schwache Expansion zum Jahresbeginn

Philipp Hauber, Experte für internationale Konjunktur am IfW Kiel, kommentiert die heutigen Wachstumszahlen aus China.

„18,3 Prozent Zuwachs des chinesischen Bruttoinlandsprodukts im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr – dieser bombastisch klingende Zuwachs überzeichnet Chinas konjunkturelle Dynamik massiv. Denn im Vergleichsquartal des Vorjahres stand die Wirtschaft für mehrere Wochen fast komplett still. Die Referenzgröße ist dementsprechend klein.

Um die konjunkturelle Dynamik korrekt einzuordnen, ist die Vorquartalsrate aussagekräftiger, also die Veränderung der Wirtschaftsleistung im ersten Quartal des laufenden Jahres gegenüber dem vierten Quartal 2020. Und diese Rate fiel laut Nationalem Statistikbüro (NBS) mit 0,6 Prozent deutlich niedriger aus als noch im vierten Quartal, in dem sie 2,6 Prozent betrug.

Anders als der Vorjahresvergleich nahelegt, hat die Expansionsdynamik der chinesischen Wirtschaft also zuletzt deutlich nachgelassen. Dies zeigen auch Befragungen von Einkaufsmanagern, wonach sich die Stimmung vor allem in den Dienstleistungsbereichen und im Baugewerbe im Januar und Februar stark eingetrübt hat.

Die schwache Entwicklung zum Jahresauftakt steht im zeitlichen Zusammenhang mit einer neuerlichen Straffung von Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie, die auch in China vorübergehend vorgenommen wurden. Ein Konjunktureinbruch deutet sich damit aber nicht an. Bereits im März hellte sich die Stimmung auf breiter Basis wieder auf, daher dürfte die ausgesprochen geringe Zunahme im Vorquartalsvergleich die konjunkturelle Grundtendenz wohl unterzeichnen.

Unterm Strich hat sich die chinesische Wirtschaft im vergangenen Jahr zügig von dem Pandemieschock erholt und erreichte bereits Ende des vergangenen Jahres wieder den Produktionspfad, der vor der Pandemie erwarten worden war. Daher war ohnehin mit einer Normalisierung des Expansionstempos der Wirtschaft zu rechnen, zumal die zur Konjunkturstimulierung ergriffenen expansiven Maßnahmen der Politik nun zurückgeführt werden.“

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  • Mathias Rauck
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