IfW Kiel in den Medien
Würden Sie etwa Ihre Mutter opfern, Herr Professor?
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Gesundheit
Wirtschafts- & Finanzkrisen
Deutschland
Ein Kieler Wissenschaftler sagt, Junge müssten mehr zählen als Alte
BILD am SONNTAG: Herr Professor Schmidt. Sie kommen in einer Studie zum Schluss, dass wir in der Corona-Krise zu viel Geld für die Rettung von Menschenleben ausgeben. Kann man überhaupt zu viel Geld ausgeben, um Menschenleben zu
retten?
ULRICH SCHMIDT: "Wenn man einen konkreten Menschen in Lebensgefahr vor sich hat, wird man natürlich alles tun, um ihn zu retten. Wenn man aber darüber nachdenkt, ber was für sehr viele Menschen gut ist, wie das bei politischen Entscheidungen der Fall ist, muss man auch rechnen. Etwa, ob die Allgemeinheit die Kosten für ein teures Medikament zahlen soll oder wo Fußgängerampeln errichtet werden. Öffentliches Geld sollte so eingesetzt werden, dass es möglichst viele Menschenleben rettet. Man würde zum Beispiel auch Leben retten, wenn man Tempo 30 auf Autobahnen verhängen würde. Aber die wirtschaftlichen Kosten für die geretteten Leben wären einfach zu hoch. (...)