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… Durch die Forderung Putins wird Nachfrage am Weltmarkt nach Rubel geschaffen. Unternehmen und Staaten, die russisches Gas kaufen, müssten sich mit der russischen Währung eindecken, um weiterhin Geschäfte machen zu können. "Das bedeutet, die Verkäufer von Rubel können höhere Preise verlangen, sodass der Marktpreis, also der Wechselkurs, steigt", sagt Tobias Heidland vom Kiel Institut für Weltwirtschaft ntv.de. Die Forderung dient somit einerseits der Stabilisierung des Rubels. "Für Russland und viele andere Schwellenländer ist der Wechselkurs ein wichtiger Indikator, auf den auch die Bevölkerung schaut, da viele Preise von Gütern davon abhängen", sagt Heidland.
Wenn Unternehmen trotzdem weiterhin in Dollar und Euro bezahlen, dreht Russland dann den Gashahn zu?
Die Bundesregierung steht vor einem Dilemma: Geht sie auf die Forderungen Putins ein, unterläuft sie die eigenen Sanktionen womöglich. Tut sie es nicht, könnte Putin den Gashahn zudrehen. Dieses Szenario hält Heidland vom Kiel Institut für Weltwirtschaft allerdings für unwahrscheinlich, denn damit würde Russland ein großes Faustpfand aus der Hand geben. "Aktuell ist Putin in der Lage, die EU beim Thema Gaslieferung und Finanzflüsse nach Russland zu spalten. Käme es zum Zudrehen des Gashahns, so wäre die westliche Welt noch geeinter und es wäre sozusagen eine wichtige Schachfigur vom Feld genommen", sagt Heidland ntv.de. Aber allein, dass Putin zu dieser Forderung bereit ist, zeige auch, dass er auf die Deviseneinnahmen nicht so stark angewiesen zu sein scheint…