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Seit Beginn der Finanzkrise im Jahr 2007 haben sich die Target2-Positionen einzelner Länder im Euroraum zunächst allmählich und 2011 deutlich beschleunigt auseinanderentwickelt. Während Deutschland, die Niederlande, Luxemburg und Finnland erhebliche Überschüsse aufwiesen, waren die Target2-Positionen der Länder, die im Fokus der Schuldenkrise stehen, nämlich Griechenland, Irland, Italien, Portugal und Spanien (GIIPS), deutlich im Minus. Das Auseinanderklaffen der Target2-Positionen wurde immer wieder als Krisenindikator herangezogen und hat in den vergangenen zwei Jahren zu einer intensiven Debatte in akademischen Kreisen sowie in der breiten Öffentlichkeit darüber geführt, ob die sich öffnenden Target2-Positionen einen "Bail-out" des Eurosystems für die Krisenländer darstellen und inwieweit das Target2-System reformiert werden muss. Seit Herbst des vergangenen Jahres haben sich die Target2-Positionen wieder angenähert. Somit wurden seither per saldo nicht nur keine weiteren Kredite über das Target2-System an die Krisenländer vergeben, sondern es ist zudem zumindest vorübergehend zu einer Umkehr des Zahlungsstroms gekommen.