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IfW Kiel in den Medien

„Ökonomen sind keine Wachstumsfetischisten“

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Wachstum

 ... Die EU-Kommission will ihre Konjunkturanalysen um ein Maß des Wohlbefindens ergänzen - ein Vorwand, um in das Leben der Bürger einzugreifen, meint der Ökonom Stefan Kooths. Im Cicero-Interview spricht er über die Missverständnisse der Wachstumsskeptiker und die Rolle des Staates in einer freien Wirtschaft. ... Die EU-Kommission will ihre Konjunkturanalysen um ein Maß des Wohlbefindens ergänzen - ein Vorwand, um in das Leben der Bürger einzugreifen, meint der Ökonom Stefan Kooths. Im Cicero-Interview spricht er über die Missverständnisse der
Wachstumsskeptiker und die Rolle des Staates in einer freien Wirtschaft. (…) Herr Kooths, warum braucht es Wirtschaftswachstum? Das ist weniger eine Frage des Brauchens als des Wollens. Wirtschaftliche Aktivität dient dazu, Güter hervorzubringen, mit denen wir unsere menschlichen Bedürfnisse befriedigen können. Unsere Bedürfnisse sind unstillbar. Wir haben immer mehr Bedürfnisse als wir befriedigen können. Deshalb müssen wir auch wirtschaftlich agieren, also überlegen: Was ist uns am wichtigsten und was ist weniger wichtig? Wirtschaftliches Wachstum bedeutet nichts anderes als dass wir uns mehr Möglichkeiten erschließen, unsere Bedürfnisse zu befriedigen. Das kann eine große Spannbreite sein, von Ernährung über Medikamente und Heizungen bis hin zu Urlaubsreisen und Unterhaltung. Die Mittel, mit denen wir unsere Bedürfnisse befriedigen können, nennen wir Güter. Wenn die Anzahl der hergestellten Güter steigt, verzeichnen wir ein wirtschaftliches Wachstum. Bedürfnisse zu befriedigen - das ist wohl im Interesse der allermeisten Menschen. Wer das nicht möchte, ist ja nicht gezwungen, in irgendeine Tretmühle einzusteigen. Jeder kann frei entscheiden, sich weniger am wirtschaftlichen Prozess zu beteiligen. Natürlich muss man dafür aber auch ein geringeres Einkommen in Kauf nehmen und kann dann eben auf weniger Güter zugreifen, die andere herstellen. Übrigens ist Freizeit seinerseits ein Bedürfnis des Menschen. Wir wollen möglichst wenig arbeiten müssen, um unsere sonstigen Bedürfnisse befriedigen zu können. Wenn wir mal in die Welt schauen und über einen längeren Zeitraum beobachten, was in den verschiedenen Ländern passiert, dann sehen wir typischerweise, dass Gesellschaften, wenn sie wohlhabend werden, einen Teil der Wachstumsmöglichkeiten in mehr Freizeit umsetzen. Sie verwenden ihre Produktivitätszuwächse also dafür, weniger arbeiten zu müssen ...

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Kiel Institut Expertinnen und Experten

  • Prof. Dr. Stefan Kooths
    Forschungsdirektor

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