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Konjunkturbericht

Konjunktur im Euroraum: Runter von der Überholspur

Autoren

  • Boysen-Hogrefe
  • J.
  • Fiedler
  • S.
  • Groll
  • D.
  • Kooths
  • S.
  • Stolzenburg
  • U.

Erscheinungsdatum

Schlagworte

Europäische Währungsunion

Euroraum

Fiskalpolitik

Frühindikatoren

Griechenland

Italien

Produktionslückenschätzung

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Konjunktur

Die Wirtschaft im Euroraum hat seit Jahresbeginn an Schwung verloren. Die Verlangsamung ist auf län­derspezifische temporäre Faktoren und auf eine Schwächephase des Welthandels im ersten Halbjahr zurückzuführen. Die Rahmenbedingungen für eine Fortsetzung des Aufschwungs sind aber weiterhin günstig: So wird die Konjunktur auch zukünftig durch niedrige Zinsen und eine leicht expansive Finanzpoli­tik unterstützt, und viele Frühindikatoren sprechen für eine fortgesetzte Ausweitung der Produktion, wenn auch in moderaterem Tempo als im Vorjahr. Im lau­fenden Jahr dürfte das Bruttoinlandsprodukt um 2,1 Prozent expandieren, in den kommenden beiden Jahren wird sich die Expansionsrate wohl leicht auf 1,9 Prozent (2019) und 1,7 Prozent (2020) verrin­gern. Die Produktionskapazitäten im Euroraum sind laut aktueller Potenzialschätzungen bereits leicht über normal ausgelastet, und die Produktionslücke wird sich im Prognosezeitraum allmählich weiter öffnen. Die Arbeitslosenquote ist rückläufig und dürfte im Jahr 2020 den Tiefststand von vor der globalen Finanzkrise unterschreiten, was in vielen Ländern zu Anspannungen am Arbeitsmarkt führen dürfte. Die Lohndynamik im Euroraum zeigte zuletzt bereits einen klaren Aufwärtstrend, und die Verbraucher­preisinflation dürfte in den Jahren 2018 bis 2020 bei jeweils 1,7 Prozent liegen. Hierbei wird der Einfluss der zuletzt gestiegenen Energiepreise im Verlauf des Prognosezeitraums annahmegemäß auslaufen, wäh­rend der zugrunde liegende Preisauftrieb im Ge­gen­zug sukzessive zulegen wird. Bedeutende Abwärts­risiken für diese Prognose bestehen in einer weiteren Zuspitzung der internationalen Handelskon­flikte, einem Einbruch der Konjunkturdynamik in wichtigen Handelspartnerländern, einem Austritt des Vereinig­ten Königreichs aus der Europäischen Union ohne Einigung auf ein kooperatives Handelsregime, sowie einer gegenüber den europäischen Partnern un­kooperative Regierung in Italien, insbesondere wenn der Druck der Finanzmärkte weiter zunimmt und Zweifel am Zusammenhalt der Währungsunion zu­rückkehren sollten.

Kiel Institut Expertinnen und Experten

  • Prof. Dr. Jens Boysen-Hogrefe
    Kiel Institute Researcher
  • Dr. Dominik Groll
    Kiel Institute Researcher
  • Prof. Dr. Stefan Kooths
    Forschungsdirektor

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