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Fallstricke, Gräben und Anreizstrukturen: Reflexionen zur umweltpolitischen Politikberatung in Deutschland
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Der Beitrag reflektiert die Diskussion über die Aufgaben und die Qualität umweltökonomischer Politikberatung in Deutschland. Es werden mögliche Missverständnisse zwischen Politikern und Beratern bei der gegenseitigen Bewertung ihrer Arbeit sowie im Hinblick auf den Erfolg von Umweltpolitik thematisiert. Daran anknüpfend werden die Fragen diskutiert, warum es in Deutschland einen ausgeprägten Graben zwischen „Geist und Macht“ bzw. Wissenschaft und Politik gibt, und wie dieser Graben überwunden werden kann. Im Hinblick auf die Überwindung dieses Grabens ist aus Sicht der Ökonomen selbstkritisch anzumerken, dass institutionelle und rechtliche Rahmenbedingungen sowie nicht effizienz-bezogene Kriterien wie Verteilungsgerechtigkeit in den Politikempfehlungen oft nicht berücksichtigt werden. Wichtige Einflussfaktoren für die Qualität umweltökonomischer Politikberatung werden in den Anreizstrukturen der akademischen Community und des Marktes für Beratung verortet. Abschließend werden Fragen formuliert, die im weiteren Diskussionsprozess zwischen Wissenschaft und Politik aber auch innerhalb der Wissenschaft aufgegriffen werden sollten, um aktuellen und zukünftigen Problemen der Politikberatung begegnen zu können.