IfW Kiel in den Medien
"Eine Hyper-Inflation erwarte ich nicht"
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... Der Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Prof. Gabriel Felbermayr, rechnet mittelfristig mit einem höheren Preisauftrieb als vor Ausbruch der Corona-Pandemie. Der aus Oberösterreich stammende Wissenschaftler übernimmt zum 1. Oktober die Leitung des österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung.
Herr Professor Felbermayr, im August lag die Teuerungsrate in der Euro-Zone bei drei Prozent, in Deutschland sogar bei 3,9 Prozent. Die Bundesbank hält bis zum Jahresende auch eine Inflationsrate zwischen vier bis fünf Prozent für möglich. Teilen Sie die Einschätzung?
Ja, wir rechnen in den kommenden Monaten mit Inflationsraten in dieser Größenordnung. Dabei kommen aber einige Sondereffekte zu tragen, die vorübergehend sind. Wir rechnen mittelfristig nicht mit einer Inflation in dieser Höhe.
Wann könnte sich die Lage denn wieder entspannen?
Wir gehen nicht davon aus, dass sich die Inflationsraten in der derzeitigen Höhe im nächsten Jahr fortsetzen. Wir glauben aber auch, dass wir uns aufgrund einiger struktureller Faktoren in den nächsten Jahren auf eine etwas höhere Inflation einstellen müssen, als wir sie in den vergangenen Jahren gewohnt waren. Die Verteuerung von Produkten aus Asien trägt dazu bei, aber auch der Mangel an Arbeitskräften und höhere Tarifabschlüsse. Wir werden voraussichtlich eine Inflationsrate von um die zwei Prozent haben, manchmal auch darüber. Eine Hyper-Inflation erwarte ich aber nicht. Es gibt keinen Grund für Panikmache. ...