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... Der Ökonom Gabriel Felbermayr sieht im neuen Coronavirus den entscheidenden Schlag für den Welthandel. Im Gespräch erklärt er, wie Politiker und Währungshüter den wirtschaftlichen Schaden in Deutschland begrenzen können
CAPITAL: Herr Felbermayr, Ihr Institut sagt für 2020 einen Konjunktureinbruch um 0,1 Prozent des deutschen Bruttoinlandsprodukts voraus, ein um 1,2 Prozentpunkte geringeres Wirtschaftswachstum als Sie vor dem Ausbruch des Coronavirus geschätzt hatten. Wie kommen Sie darauf?
FELBERMAYR: Die genauen ökonomischen Kosten, die uns durch das Coronavirus entstehen, können wir momentan nicht seriös beziffern. Wir müssen mit Szenarien arbeiten, also: was-wäre-wenn. In unserer Rechnung haben wir unterstellt, dass die Corona-Pandemie bis zur Jahresmitte abflaut und es dann zu spürbaren wirtschaftlichen Aufholeffekten kommt. Dafür spricht, dass beispielsweise in China der Höhepunkt der Corona-Ausbreitung recht schnell überschritten war, die Ansteckungszahlen nun zurückgehen und Produktionen bereits wieder anlaufen. Dagegen spricht, dass momentan kaum abzusehen ist, wie stark die Krise Italien wirklich erwischt, welche Schwierigkeiten das für die Eurozone bringt und was Corona für die Wirtschaft in den USA bedeutet. Unsere Prognose ist daher mit einer erheblichen Unsicherheit behaftet, auch weil keiner weiß, wie die Menschen sich verhalten werden – allein aus Angst vor dem Virus. ...