Arbeitspapier
Deutschland: Schuldenkrise bremst den Aufschwung erneut
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Schlagworte
Arbeitsmarkt
Wachstum
Fiskalpolitik & Haushalt
Konjunktur Deutschland
Nach dem schwungvollen Jahresauftakt zeichnet sich für die deutsche Konjunktur im weiteren Jahresverlauf eine zunächst nur schwache Dynamik ab. Grund hierfür sind die dämpfenden Effekte, die von der schwelenden Schuldenkrise in einigen Ländern des Euroraums ausgehen. Diese belasten das Geschäftsklima und schwächen über einen vermehrten Investitionsattentismus die binnenwirtschaftlichen Auftriebskräfte. Gleichwohl haben sich die Aussichten für einen kräftigen Produktionsanstieg nicht grundlegend geändert. Vor allem gehen von den extrem niedrigen Zinsen in Deutschland beträchtliche Impulse aus. Diese dürften sich in der zweiten Hälfte des Prognosezeitraums mehr und mehr durchsetzen, sofern die Lage im Euroraum nicht eskaliert. So werden die Unternehmen wieder stärker in Ausrüstungen investieren, wobei das Motiv der Kapazitätserweiterung vor dem Hintergrund der anziehenden Auslastung an Gewicht gewinnen dürfte. Der Wohnungsbau profitiert von den sehr niedrigen Hypothekenzinsen. Ferner wird der private Konsum von den weiterhin positiven Aussichten am Arbeitsmarkt gestützt. Die Exporte werden allmählich wieder etwas rascher zulegen, zumal sich die Konjunktur bei den Handelspartnern fängt. Die Ausfuhrdynamik dürfte allerdings nicht sehr groß sein; da die Importe rascher steigen, wird der Außenhandel die Expansion im weiteren Verlauf dieses Jahres und auch 2013 leicht bremsen.